Schlussfolgerungen

Die Energiewende ist ein dynamischer Prozess, der längst begonnen hat. Sie birgt grosse Chancen und kann zu einem grossen Erfolg für die Schweiz werden. Aber wir müssen sie richtig machen. Nur eine entschlossene Energiewende funktioniert. Mit einer halbherzigen Energiewende ersetzen wir das eine Übel (Atomkraftwerke) durch ein anderes (Gaskraftwerke), akzeptieren Energieverschwendung als Naturgesetz und überziehen das Land mit kleinen Wasserkraftwerken. Dann stehen wir in 20 Jahren vor einem Scherbenhaufen mit hohen Kosten und tiefer Versorgungssicherheit, mit fossilem Strom, mit kaputten Bächen und katastrophaler Klimabilanz. Damit das nicht passiert, brauchen wir einen Kompass, der zeigt, wo wir auf Kurs sind und wo wir nachlegen müssen. Der Energiewende-Index ist dieser Kompass.
Auch in seinem zweiten Jahr zeigt der Energiewende-Index : In vielen Bereichen sind wir noch nicht genug auf Kurs. Noch ist kein Atomkraftwerk abgeschaltet und keine Laufzeiten festgelegt. Der Ausbau der erneuer­baren Energien muss noch stärker an Dynamik gewinnen. Bei der Steigerung der Energie­effizienz könnte die Schweiz noch viel besser sein. Aber er zeigt auch: Bei der Wirtschaftlichkeit müssen wir uns keine Sorgen machen. Energie kostet die Schweiz weniger als die meisten anderen Länder der Welt. Und die Energieversorgung ist sicher und zuverlässig. Zwar sind wir auch hier noch nicht ganz auf Kurs – aber diese Werte können durch eine erfolgreiche Energiewende nur besser werden: Auf 100 % Zielkurs kommen wir hier, indem wir die einhei­mischen erneuerbaren Energien ausbauen und den Energiever-brauch senken – dann steigt unser Eigen­versorgungsgrad mit Energie und die Ausgaben für Energieimporte sinken.
Aus dem Energiewende-Index 2014 lässt sich auch ableiten, was noch zu tun ist: die ältesten Atomkraftwerke zügig abschalten und Laufzeiten gesetzlich regeln, Rahmenbedingungen für den schnellen und naturverträglichen Ausbau der erneuerbaren Energien schaffen, wirksame Anreize gegen Energieverschwendung setzen. Dann wird die Energiewende zum Erfolg. Relativ schlechte Werte im Energiewende-Index 2014 können noch gut korrigiert werden: In vielen Bereichen hat die Energiewende längst begonnen – nur gemessen an den anspruchsvollen Zielen des Bundes und der Umweltorganisationen sind wir noch nicht auf Kurs. Nun muss das Parlament mit der Energiestrategie dafür sorgen, dass die Energiewende weiter an Fahrt gewinnt. Die Umweltverbände setzen sich mit all ihrer Energie dafür ein, dass wir die Energiewende erfolgreich gestalten und heute den Kurs einschlagen, damit wir spätestens 2050 eine sichere, umweltverträgliche und wirtschaftliche Energieversorgung haben. Der Energiewende-Index weist den Weg dorthin. Mit der Datenbasis vom unabhängigen Beratungsunternehmen Ernst Basler + Partner AG ist er ein solider, glaubwürdiger Wegweiser.
Detailliertere Schlussfolgerungen der Umweltallianz aus den einzelnen Ergebnissen des Energiewende-Index 2014 finden sich bei den einzelnen Indikatoren .